Leseprobe

Selbstheilung
oder
Der innere Dialog der Selbstprüfung

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Gegenwärtig lautet der Glaubenssatz aber immer noch: Krankheit überfällt uns ohne Grund, und der Kranke steht seiner Krankheit ohnmächtig gegenüber. Um eine Krankheit zu heilen, braucht es ein durch jahrelanges Studium erworbenes Spezialwissen. Damit ist im Wesentlichen ausgedrückt, weshalb Selbstheilung immer noch als eine Art Wunder betrachtet wird (über das man gerade deshalb nicht spricht) und meistens nur in Ausnahmefällen vorkommt, das heißt, erst dann, wenn der Patient von der klassischen Medizin aufgegeben wird. Aber jede Heilung ist eine Selbstheilung, auch wenn dazu Pillen geschluckt wurden, operiert wurde usw.

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Selbstheilung kommt in Gang durch den inneren Dialog der Selbstprüfung, für den man sich vielleicht schon allzu lange keine Zeit mehr genommen hat und der mit den ersten Symptomen einsetzen sollte. Wer ernsthaft erkrankt ist, hat schon längere Zeit einen Konflikt vor sich her geschoben oder völlig ignoriert. Was genau dabei der Konflikt ist, das zeigen entweder die Symptome auf symbolische Art oder man erkennt es in dem, was das Kranksein an sich im eigenen Leben ändert. Die Innenschau, das Überprüfen der Wahrheit der eigenen Lebensrealität führt, wenn es ehrlich vorgenommen wird, zu heftigen Gemütsbewegungen. Aus diesem Prozess des inneren Aufruhrs zieht man dann Konsequenzen für sich und das eigene Leben. Das ist es, was die Selbstheilung einsetzen lässt. Was stimmt nicht mehr in meinem Leben? Wo stecke ich fest, wo weigere ich mich, meine Gefühle auszudrücken oder mein Leben nach meinen Vorstellungen zu leben?Wozu kann diese Krankheit gut sein? Welchen Zweck erfüllt sie für mich?Die Krankheit verändert das Leben mehr oder weniger. Wozu zwingt mich das Kranksein?

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Noch nicht einmal Jesus hat den Menschen geheilt. Denn Jesus hat niemals gesagt: „Ich habe dich geheilt“, sondern immer nur: „Dir geschehe nach deinem Glauben“ oder „Dein Glaube hat dir geholfen“.