Leseprobe

Zeitreisen

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Auf der Leinwand finden sie bereits statt; und auch die Wissenschaft arbeitet seit Jahrzehnten an spekulativen Theorien von »Wurmlochverbindungen« und »Quantenschaum«, das Ganze in Verbindung mit einer »Weltformel«, um so eine Möglichkeit zu finden, die Zeit zu überwinden und so etwas wie Zeitreisen möglich zu machen. Gemäß dieser wissenschaftlichen Vorstellung über die Machbarkeit von Zeitreisen müsste der Mensch dazu noch hundertprozentig codiert werden können, um ihn digital durch ein Wurmloch zu versenden und ihn dann in einer anderen Zeit wieder körperlich aufzubauen... Um solcherart Gedankengänge abzukürzen: Solange die Wissenschaftler an der objektiven Existenz von Zeit und Raum festhalten, werden ihnen Zeitreisen nicht gelingen. Oder anders ausgedrückt: Außen herum sind Zeitreisen unmöglich.Die Zeit überwindet man, indem man sie als Illusion erkennt.

Wenn Zeitreisen prinzipiell möglich sind, dann doch nur unter der Bedingung, dass alle Zeit gleichzeitig und jetzt stattfindet. Wie kann ich sonst eine Zeit bzw. einen Ort besuchen, der vergangen ist?  

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Es gibt keine Zeit, in der ich zurückreisen könnte.
Ich reise »zurück« zu dem Tag, wie er jetzt geschieht.

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Bleibt eine Frage: Wenn Zeitreisen möglich sein sollen irgendwann, warum kam denn dann bisher niemand aus unserer Zukunft, um uns zu erklären wie das geht? Antwort: Wenn die Lösung des Problems darin bestünde, gewisse materielle Dinge zu nehmen, damit etwas Konkretes anzustellen und schon kann man in die Zukunft oder auch Vergangenheit reisen, dann wäre wahrscheinlich schon mal einer gekommen und hätte es einem Wissenschaftler geflüstert irgendwie. Zeitreisen sind aber keine Frage einer hoch spezialisierten Technik, sie setzen einen weltanschaulichen Reifungsprozess voraus. Und der muss vollbracht werden – von uns selbst. Es geht ja auch kein Schüler der zehnten Klasse zum Beispiel in die siebte, achte Klasse und erzählt dort den Schülern, was sie alles noch nicht wissen.